Projekt des Gleisausbaus zwischen Ligerz und Twann
Ein grosses SBB-Infrastrukturprojekt im Kanton Bern
Mit dem Projekt des SBB-Gleisausbaus zwischen Ligerz und Twann im Kanton Bern soll der letzte eingleisige Abschnitt der Strecke Lausanne-Biel behoben werden. Dieser Abschnitt stellt eindeutig einen Engpass im SBB-Netz auf der Linie DfA 210 (Jurasüdfusslinie) dar. Das Projekt sieht die Neugestaltung der Bahninfrastruktur in vier Sektoren sowie den Bau eines doppelspurigen Tunnels vor.
Sektor 1 befindet sich zwischen La Neuveville und Chavanne. Hier ist die Modernisierung der Bahninfrastruktur (einschliesslich neuer LC-Fundamente, Entwässerung, Kabelkanäle und Querungen), die Verlegung der Gleise in der Kurve von Chavanne, die Verbreiterung der Unterführung von Poudeille und der Ausbau der Unterführung von Marnins-Friesses vorgesehen. In diesem Bereich ist auch der Bau von Lärmschutzwänden geplant. Diese Arbeiten finden in einer speziellen Umgebung statt, da sie sich in einem UNESCO-Gebiet und inmitten von Weinanbauflächen befinden.
Sektor 2 befindet sich zwischen Chavanne und Twann. Die geplanten Arbeiten umfassen den Bau des neuen Bahntunnels sowie die Demontage und Neugestaltung der bestehenden Gleise. Am Westportal erfordert die Nähe zur N05 und zum Halbanschluss Chavanne den Bau eines neuen Strassenviadukts. Am Ostportal ist der zur Verfügung stehende Platz sehr begrenzt. Die neuen Fahrspuren kreuzen die Nebenstrasse der Ortsdurchfahrt 1358. Um die Bahnübergänge zu vereinfachen, sieht das Projekt den Bau einer Unterführung für beide Richtungen und eine Seeaufschüttung vor. Der Bereich am Ostportal ist relativ heikel, da er eine S1-Zone (La Brunnmühle) sowie eine Fischzucht involviert. Auch Naturgefahren sind in diesem Bereich ein Thema.
Sektor 3 betrifft die Ortschaft Twann. Ab dem Ostportal des Tunnels wird die Nebenstrasse neu gestaltet und der Bahnhof von Twann wird grösstenteils abgerissen und neu gebaut, um den neuen Anforderungen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) zu entsprechen. Die Arbeiten in diesem Bereich beinhalten auch die Neugestaltung der Bahninfrastruktur (inkl. neuer LC-Fundamente, Drainagen, Kabelkanäle und Querungen), die Verbreiterung der Unterführung Kleintwann und der Brücke über den Twannbach. Ebenfalls geplant sind der Bau einer neuen Stützmauer und die Verlegung des Strandwegs. Auch diese Arbeiten befinden sich teilweise im UNESCO-Gebiet. Sektor 4 befindet sich rund um Tüscherz. In diesem Sektor soll die Infrastruktur der Fahrleitung erneuert werden.
Das Video zeigt den Fortschritt der Baustelle im Jahr 2022. Das Video ermöglicht einen Einblick in die Vorbereitungsarbeiten für eines der grössten Infrastrukturprojekte in der Westschweiz.
Leistungen von Gruner
Die SBB hat das Planungsmandat für die Phasen 31 bis 53 an die Ingenieurgemeinschaft GILIG unter der Leitung von Gruner vergeben. Im Westen ist Gruner für alle oben beschriebenen Bauwerke sowie den Hauptangriff des Tunnels verantwortlich. Im Osten ist Gruner für die tiefe Baugrube am Portal und die starre Bodenplatte auf Pfählen zuständig. Gruner ist auch für die Überwachung und Koordination der Entsorgung des Aushubmaterials zur Verwertung in einem Zementwerk verantwortlich. Hier finden Sie eine ausführliche Projektreferenz zur Geotechnik am Ostsektor: https://www.gruner.ch/de/projekte/tunnel-ligerz-geotechnik
Medienberichte zum Projekt
SBB/CFF/FFS bewirtschaftet eine Website zu den Arbeiten:
Der Beginn der Arbeiten wird im «Rail Journal» vom 12.04.2022 aufgegriffen:
https://www.railjournal.com/infrastructure/construction-begins-on-switzerlands-gleresse-tunnel/
Ebenfalls Thema ist die Wahl des Bauunternehmers im «New Civil Engineer» vom 04.08.2023:
Publikation
Ein Dokument über das Projekt wurde auf dem Swiss Tunnel Congress 2020 von der SBB vorgestellt, das die Geschichte des Projekts detailliert beschreibt. Sie finden es auf Seite 166 des folgenden PDFs:
Auftraggeber
- SBB CFF FFS
Leistungen
- Bahnbau