Hoch- und Niedrigwassermanagement des Flusses Orbe

Integrierte Strategien für den Wasserhaushalt und den Schutz der Ökosysteme.

Die Orbe ist ein Fluss im Jura, der in Frankreich in der Region Les Rousses entspringt und dann durch den Kanton Waadt in der Schweiz bis zum Neuenburger See fließt. In diesem ca. 475 km2 großen Karstwassereinzugsgebiet findet man die meisten Probleme, die mit einer integrierten Wasserwirtschaft verbunden sind: grenzüberschreitende Bewirtschaftung, Defizite beim Hochwasserschutz, Probleme mit strengen Niedrigwassern, Wasserkraftgewinnung, Pumpen in der Landwirtschaft zur Bewässerung der Kulturen, an einigen Stellen empfindliche Trinkwasserreserven, Freizeitaktivitäten auf und um die Wasserflächen, Schifffahrt, reiche und geschützte natürliche Umwelt...

Gruner SA wurde beauftragt, einen Überblick über die Nutzungen und hydraulischen Schwachstellen am Lauf der Orbe zu entwickeln. In Abstimmung mit den Wasserkraftbetreibern wurde auch das Potenzial der Seen im Vallée de Joux für die Nutzung als Walzwasser bei Hochwasser und als Reserve, die eine Niedrigwasserunterstützung in Trockenzeiten ermöglicht, evaluiert. Abgesehen von den Verlusten durch Infiltration in den Karst wird der Wasserstand der Seen nämlich ausschließlich durch eine Wasserentnahme kontrolliert.

Diese Studie führte zu konkreten Vorschlägen für die Steuerung des Seespiegels und für Schutzmaßnahmen, die eingeführt werden müssen, um die Sicherheit der Bevölkerung und der bebauten Umwelt unterhalb der Seen zu gewährleisten. Außerdem wird ein Alarmplan ausgearbeitet, um ein koordiniertes Management von Hochwasserereignissen zwischen allen beteiligten Akteuren (inkl. Polizei, Feuerwehr, etc.) zu gewährleisten.

In langen regenfreien Perioden kommt es im oberen Teil des Einzugsgebiets (Vallée de Joux) zu Problemen bei der Trinkwasserversorgung, während der Wassermangel in den Nebenflüssen die Bewässerung der Kulturen im unteren Teil (Orbe-Ebene) verhindert. Auf der Grundlage einer statistischen Analyse der für diesen Wasserlauf verfügbaren Abflussdaten und der entnommenen Mengen konnten Bewirtschaftungsvorschläge für diese strengen Niedrigwasserperioden vorgelegt werden, damit alle Wassernutzungen berücksichtigt werden und fortbestehen können. Dabei ist die Einhaltung der Restwassermengen und aller Umweltziele in den Flüssen die oberste Prämisse.

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Auftraggeber
  • Direction Générale de l’Environnement Division ressources en eau et économie hydraulique (DGE-EAU)
Leistungen
  • Hydrologie, Hydraulik und Geschiebe

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