Infrastruktur
Invasive Neophyten
Als Neobiota bezeichnet man Pflanzen (Neophyten) und Tiere (Neozoen), die mit Beginn des globalen Handels und Verkehrs durch den Menschen bewusst oder unabsichtlich in fremde Gebiete eingeführt worden sind. Der Grossteil dieser gebietsfremden Arten hat sich problemlos in die hiesigen Ökosysteme integriert oder wird als Nutzpflanzen kultiviert. Einige dieser Organismen breiten sich hier aber zu Lasten der einheimischen Flora und Fauna stärker und schneller aus als in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet - man spricht von invasiven Neobiota. Sie können dabei einheimische Arten verdrängen, wirtschaftlichen Schaden anrichten oder die Gesundheit von Mensch und Tier gefährden. Die Weltnaturschutzunion (IUCN) zählt invasive gebietsfremde Arten zu den "grössten Bedrohungen für Umwelt und Wirtschaft". Für viele Arten besteht in der Schweiz eine Bekämpfungspflicht. Der im Jahr 2022 vom Bundesamt für Umwelt (BAFU) veröffentlichte Bericht “Gebietsfremde Arten in der Schweiz” zeigt auf, dass deren Anzahl nach wie vor zunimmt. Damit einher geht auch die Zunahme der invasiven Arten und die damit zu erwartenden Schäden.
Die Bekämpfung invasiver Neophyten ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil der Auflagen bei Bauprojekten oder wird in Umweltnotizen und Umweltverträglichkeitsberichten als eigenes Kapitel abgehandelt. Zudem fühlen sich Neophyten auf den vegetationslosen oder mit spärlicher Vegetation vorhandenen Flächen von Baustellen und auf neu erstellten Grünflächen wohl und kommen rasch auf, weshalb eine schnelle und bestimmte Reaktion notwendig ist.
Im Rahmen der Umweltplanung und der Umweltbegleitung führen wir für Sie Kartierungen der Neophyten durch, erstellen aufgrund dieser Kartierungen ein passendes Neophytenkonzept mit Vorschlägen zur optimalen Bekämpfung bzw. Entfernung dieser und begleiten die notwendigen Arbeiten, um eine korrekte und sorgfältige Ausführung zu gewährleisten. Pflanzenteile von Neophyten und Boden, welcher mit Neophyten belastet ist, muss nach bestimmten Kriterien entsorgt werden. Das Entfernen von Neophyten führen wir, je nach Grösse des Bestands, auch selbst aus (Ausreissen von Hand). Zu unseren Arbeiten gehört weiter das Organisieren und Begleiten der Ansaaten von Bodendepots oder von neu gestalteten Grünflächen, so dass die Neophyten von Anfang an eine geringe Aufkommenschance haben. Auch nach Bauende bleiben Neophyten für uns ein wichtiges Thema, indem wir Nachkontrollen durchführen und die Entwicklungspflege organisieren und begleiten.
Auch einheimische Pflanzenarten (Acker-Kratzdistel, Adlerfarn, Jakobs-Kreuzkraut, "Blacke") können, insbesondere in der Landwirtschaft und im Naturschutz, zu Problemen führen. Möchten Sie diese bekämpfen, so beraten wir Sie gerne.
Neben den Neophyten sind auch Neozoen ein Thema. Wir üben bspw. den Umgang mit der immer häufiger auftretenden Tigermücke auf Baustellen und unterstützen Sie auch in dieser Thematik gerne.
Unsere Leistungen
- Erstellen von Neophytenkonzepte
- Bearbeitung der Kapitel Neobiota bei Umweltverträglichkeitsberichten und Umweltnotizen
- Durchführung von Neophyten-Feldkartierungen
- Begleitung und Organisation von Neophytenbekämpfungsmassnahmen
- Ausführung von Neophytenentfernungsmassnahmen von Hand (in kleinerem Ausmass)
- Beratung und Instruktion von Gartenbaufirmen, Bauunternehmen etc. bezüglich Umgangs mit Neobiota und Entsorgung von Neophyten
- Anbieten von Kursen betreffend Neobiota